Dr. Manfred Schiffner
Aus aktuellem Anlass und aufgrund unzähliger Anfragen biete ich hier eine Übersicht hinsichtlich der rechtlichen Einstufung der verschiedenen Methoden, die der traditionellen chinesischen Medizin zugeordnet sind.
Traditionelle chinesische Medizin
Die Traditionelle chinesische Medizin, kurz TCM genannt, ist ein Überbegriff für verschiedene Methoden und zergliedert sich klassisch in folgende fünf Teilbereiche:
- Chinesische Arzneimitteltherapie
- Akupunktur und Moxibustion
- Massagetechniken, wie Tuina An Mo und Shiatsu
- Bewegungsübungen wie Qigong und Tai Ji
- Ernährungslehre
Die Gesundheitsberufe nach der TCM zergliedern sich berufsrechtlich einerseits in den medizinischen Teil und andererseits in die gewerbliche Tätigkeit. Die gewerbliche Tätigkeit zergliedert sich wiederum in den gewerblichen Masseur und in die Ernährungs- und Sportwissenschaft, verankert im reglementierten Gewerbe der Lebens- und Sozialberatung.
Je nach Berufsberechtigung kann wie folgt unterschieden werden:
- Akupunktur: ist den Ärzten vorbehalten
- Tuina:
- gewerbliche Ausübung der Tuina An Mo Methode (an Gesunden)
- medizinische Anwendung: Ärzten, Physiotherapeuten und medizinischen Masseuren vorbehalten
- chinesische Pharamakologie: Ärzten vorbehalten
- Ernährungslehre: Ärzte, Diätassistentinnen und Lebens- und Sozialberater eingeschränkt auf Ernährungsberatung nach der TCM
- Qi Gong/ Tai Ji: Privatunterricht, daher sowohl von der Gewebeordnung als auch den ärztlichen Vorbehaltsbereich ausgenommen
Diese berufsrechtliche Einstufung ist in Österreich die vorherrschende und wird zum Beispiel von der renommierten Donauuniversität Krems auch vertreten.
Unter dem Überbegriff der Akupunktur ist auch die Meridianlehre zu verstehen, also die Lehre von den einzelnen Energieleitbahnen in unserem menschlichen Körper. Die Aktivierung dieser Meridiane kann auf verschiedene Art und Weise geschehen, nicht nur durch die klassische Akupunktur, also durch die Nadelung. Sofern die Aktivierung dieser Energiebahnen auf energetischer Basis erfolgt, stellt dies eine klassische Energiearbeit und ist den Energetikern somit zugänglich. Wie gesagt, das Setzen von Nadeln (Akupunktur) ist den Ärzten vorbehalten.
Zusammenfassend kann gesagt werden, dass die Teilbereiche Meridianaktivierung sowie Qi Gong/ Tai Ji den Energetikern zugänglich ist, wobei für die Meridianaktivierung der entsprechende Gewerbeschein notwendig ist, nicht jedoch für Qi Gong und Tai Ji, da diese Methode sich außerhalb der Gewerbeordnung befindet (Privatunterricht).
Ich wünsche allen Energetikern viel Freude und Erfolg bei ihrer Arbeit.
Ihr Dr. Manfred Schiffner